Lösungsorientiertes Kurzzeit-Coaching
mit Peter Szabò
- Trainer Dr. Peter Szabo, Basel
- 11.-13. 2.2011 – Lichtenburg Nals
Grundprinzipien des lösungsfokussierten Ansatzes
Entwickelt wurde dieser Ansatz von Steve de Shazer und Insoo Kim Berg Ende der 70er Jahre in Milwaukee. Wesentliche Elemente entstammen der Kommunikationsforschung, der Systemtheorie und Theorie der Selbstorganisation, dem Konstruktivismus und der Hypnotherapie nach Milton Erickson. Gestützt wird diese Beratungsform durch aktuelle Forschungsergebnisse zur Hirnforschung insbesondere dem Konzept der Neuroplastizität.
Lösungsfokussierte Beratung bedeutet die Lösung steht im Mittelpunkt. Das Verfahren zeichnet sich durch das Bemühen des Coach aus, persönliche und soziale Fähigkeiten der Klientin deutlich zu machen und gemeinsam mit ihr Lösungen zu finden, d.h. Alternativen zu disfunktionalen Gedanken-Gefühls- und Handlungsmustern. Das Praxismodell verzichtet weitgehend auf „Diagnosestellungen“, die sich an Defiziten ausrichten und fällt durch seine konsequente Ressourcenorientierung auf, d.h. einer Haltung. die sich an den Stärken und Kompetenzen der Menschen orientiert. Die Lösung liegt im Ratsuchenden selbst. Durch offenes neugieriges Erfragen von Situationen in denen das Problem nicht vorhanden ist, durch das Erkennen kleiner Änderungen in der Interaktion mit anderen, durch das Anerkennen der vorhandenen Lösungskompetenz kommt es beim Ratsuchenden zu einer anderen Blickrichtung und einem erstaunlich nachhaltig veränderten Handeln.
Resonanz zum Szabo-Seminar
Das Seminar hat mir Wege aufgezeigt, aus dem Problemklärungsdschungel herauszukommen ans Sonnenlicht in dem schon allerhand Spuren erkennbar sind. Den Umgang mit dem Kompass für den Austritt aus dem Dschungel und dem Vergrößerungsglas für die Spurensuche, muss ich allerdings noch üben, damit eine wirkliche unbewusste Kompetenz daraus wird. UM
Beitrag von Seminar-Teilnehmerin Susanne Barta, Journalistin und Coach
„Warum ist Dornröschen aufgewacht?“
Mit dieser Frage überraschte Peter Szabò die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops „Lösungsorientiertes Kurzzeitcoaching“ gleich zu Beginn zum ersten, ganz gewiss aber nicht zum letzten Mal. Auf Einladung des BSC (Berufsverband für Supervision & Coaching) kam der Schweizer Coach Mitte Februar in die Lichtenburg nach Nals.
Peter Szabò ist ein überzeugter Anhänger des Kurzzeitcoaching; mehr als ein- bis zweimal sehe er seine Klienten selten. Vermutlich, weil er wirklich so gut ist, wohl aber auch, weil er, wie er gestand, allen längeren Coaching-Verpflichtungen tunlichst aus dem Weg gehe. Ein Raunen ging durch die Runde.
Er schätze Coaching, weil es für ihn ein Schoki-Job sei; sozusagen ein Schokoladejob. Also: zurücklehnen, zuhören, die Kundin, den Kunden arbeiten lassen. Unsicheres Lachen ging in der Runde um. Und viele Fragen standen im Raum, die Peter Szabò elegant und eloquent mit Gegenfragen retournierte. Aber Peter Szabò wäre nicht der Profi, der er ist, wenn er nicht binnen kürzester Zeit die Runde im lösungsfokussierten Griff gehabt hätte und sie mit seiner lockeren, heiteren, aber durch und durch professionellen Art auf eine rasante, kurzweilige, aber auch anspruchsvolle und anstrengende Reise des lösungsfokussierten Arbeiten geführt hätte.
Weniger ist mehr, das war allen schnell klar. Und, dass lösungsorientiertes Arbeiten nicht immer gleich lösungsorientiertes Arbeiten ist. Und, dass Fragen stellen gelernt werden muss. Was noch? Viel Praxis, wenig Theorie, auch das war wohltuend. Denn die kann man nachlesen, bei Steve de Shazer, dem Begründer des lösungsfokussierten Arbeitens (der aber von sich behauptet, keine Theorie zu haben), seiner Frau Insoo Kim Berg (mit beiden hat Peter Szabò immer wieder eng zusammengearbeitet und auch publiziert; beide sind vor einiger Zeit gestorben) und vielen anderen.
Zwei Tage später: gelöste, entspannte Atmosphäre, auch ein wenig Erschöpfung ist nach diesen Tagen intensiver Arbeit zu spüren. Aber: Schön wa(ä)(h)r(s)! (Für alle die nicht dabei waren: so hieß eine der ersten Übungen, wo wahre Erfolgsgeschichten und weniger wahre erzählt wurden)
Und: Warum Dornröschen aufgewacht ist? Diese Frage gebe ich gerne an Sie weiter.
Susanne Barta
Mehr zu Peter Szabò:
www.solutionsurfers.com
www.weiterbildungsforum.ch